Der Geschichte des Vereins

Der Geschichte des Vereins

_x3b3496Veronika Grabher:

Meine Motivation bei der 27. Rallye, „Aïcha des Gazelles“, teilzunehmen war der karitative Aspekt der Frauen Rallye durch die Wüste Marokkos.

Ich bin Österreicherin mit Leib und Seele, trage aber marokkanische Wurzeln in mir. Meine Mutter ist die Tochter eines marokkanischen Soldaten, welcher in der französischen Armee diente und nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in Bregenz stationiert war. Noch bevor meine Mutter zur Welt kam, wurde er von der französischen Armee nach Vietnam entsandt, wo sich 1952 seine Spur verlor.

Ich bin also das Enkelkind eines Besatzungssoldaten. Bis August 2015 kannten weder  meine Mutter noch ich jemanden aus unserer Herkunftsfamilie. Nach jahrelangen Recherchen, u.a. durch Journalisten, lernten wir einen Onkel meiner Mutter und weitere Mitglieder der marokkanischen Familie kennen. Mittlerweile gibt es darüber einen Dokumentationsfilm „Die Schwalben der Liebe“.

Im Bodenseeraum kamen zwischen 1947 und 1948 annähernd 200 Besatzungskinder zur Welt. In der damaligen Zeit wurden die alleinstehenden Mütter mit Ihren Kindern moralisch verurteilt. Mit Unverständnis und Verachtung begegnete man den Frauen und manche von ihnen wurden von der eigenen Familie verbannt. Sie waren eine Schande. Die Kinder kannten ihre Väter nicht und kennen sie bis heute nicht. Es sind Frauen und Männer die nun 70 Jahre alt geworden sind. Ihnen fehlen heute noch ihre Wurzeln.

Mittlerweile sind viele Mütter verstorben und hinterließen ihren Kindern keine Informationen über die Väter. Von den wenigen, die noch leben, können bis heute viele nicht über ihr damaliges Schicksal reden. Sie mussten viel Leid, Schmach und Scham ertragen und erhielten bis heute keine Entschädigung. Ich empfinde großen Schmerz und Mitgefühl für diese Mütter.

Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass die Geschichten dieser Frauen dennoch nicht in Vergessenheit geraten.

Mit dem Projekt „Aïcha des Gazelles“, das unter der Schirmherrschaft des marokkanischen Könighauses steht, gedachte ich diesen Frauen mit „der französischen Organisation – für und in Marokko“.

Durch die Rallye „Aïcha des Gazelles“ kann die Non-Profit Organisation „Cœur de Gazelles“ existieren. Sie verhelfen den Menschen in sehr abgelegenen Dörfern Marokkos zu Bildung und versorgt sie medizinisch. Das Projekt sieht zudem den Bau von Waisenhäusern vor. Im südlichen Teil Marokkos wurde mit Hilfe der Organisation eine Jobagentur für Frauen gegründet und eine andere Aktivität setzt auf Aufklärung in Sachen Umwelt. All diese Maßnahmen sollen die Lebensumstände verbessern und damit auch die illegale Flucht der Menschen nach Europa verringern.

Nun schreibt der Verein „Beyondlimit“ eine neue Geschichte, indem wir an der 28. Rallye „Aïcha des Gazelles“ 2018 teilnehmen werden, sowie eine Zusammenarbeit mit karitativen Projekten in Marokko starten wollen.

Wir sind motiviert und freuen uns auf unsere Projekte.